Ironman Austria

Zwei Tage ist das Rennen jetzt schon vorbei und die Enttäuschung ist noch immer riesengroß!

Eigentlich hätte es mein Rennen werden sollen!
Die Vorbereitung ist super verlaufen, die Testrennen waren großartig und die Form hat gepasst.

Beim Schwimmen ging’s wie immer gleich richtig schnell zur Sache!
Bewusst über meine Stärke im Schwimmen, hängte ich mich auch gleich an die Spitzengruppe. Konnte dieses Tempo auch über ca. zwei Kilometer halten. Doch dann konnte ich plötzlich keinen Druck mehr ins Wasser bringen.
Das Anfangstempo war dann eben doch ein wenig zu schnell.
Auch an die nachfolgende Gruppe konnte ich mich nicht halten.
Erst auf den letzten 500 Metern ging’s wieder einigermaßen.
Nach 56 Minuten stieg ich aus dem Wasser. Drei Minuten langsamer als geplant.
„Egal… Zeit ist nicht schlecht. Und entschieden wird das Rennen sowieso heute erst beim Laufen“

Am Rad bildete sich Recht schnell eine ca. 20-köpfige Gruppe - vor uns nur weitere 30 Athleten.
Immer wieder versuchte ich mich an den längeren Anstiegen von der Gruppe zu lösen bzw. das Tempo hoch zu halten.
Fuhr dabei auch über längere Zeit mit einem weiteren Konkurrenten auf dem 31 und 32 Platz.
Leider gelang es der Gruppe in den Abfahrten und im Flachen immer wieder aufzuschließen.
Diese Attacken kosteten dadurch natürlich auch immer wieder unnötige Energie. Aber das war nicht das Problem an diesem Tag.
Schon gegen Ende der 2 Radrunde hatte ich immer wieder mit leichten Krämpfen zu kämpfen. Ich hatte für diese hohen Temperaturen zu wenig getrunken.
Ich war dann richtig froh wie auf den letzten Radkilometern der Regen kam! Die Hitze ließ nach!
Das konnte meine Rettung sein.
Als letzter der Gruppe fuhr ich als gesamt 54 in die Wechselzone. War aber durch einen schnellen Wechsel als einer der ersten und somit als ca. 35 auf der Laufstrecke.

Hier konnte ich sofort mein geplantes Tempo laufen! Hatte jedoch Probleme mit den Magen. Leider kam dann nach einigen Kilometern noch dazu, dass ich nichts mehr zu mir nehmen konnte, weder trinken noch essen war möglich.
Sowieso schon leicht dehydriert vom Radfahren verschlimmerte sich mein Zustand von Kilometer zu Kilometer.
Es war recht hart für mich zu akzeptieren, dass ich meine geplante Zeit/Platzierung somit an diesem Tag nicht erreichen konnte.
Aber das Ziel wollte ich unbedingt sehen.
So viele Trainingsstunden… so viel Zeit und Energie investiert nur für dieses Rennen!
Die Finishline… dass musste sein!!!
Körperlich ging’s mir dann immer schlechter. Ich musste auch immer wieder gehen bis das laufen schon komplett unmöglich war. Der Kreislauf war einfach schon zu geschwächt vom Flüssigkeitsmangel. Der Regen war auch schon längst wieder vorbei und die Sonne war Feind Nummer eins!
Irgendwann bei Kilometer 20 kamen dann schon die ersten Gedanken, dass ich das selbst im gehen nicht mehr schaffen könnte.
Ich wollte aber nicht aufgeben!
Mir wurde aber immer mehr bewusst, dass ich heute nicht mehr ins Ziel kommen kann.
Mit Tränen in den Augen kam ich zur Wende bei Kilometer 27 und dann war aus…

Die seelischen Schmerzen waren in diesem Moment wohl größer als die körperlichen im Rennen.
Das ganze letzte Jahr nur für diesen einen Tag gelebt und dann darf ich nicht mal das Ziel sehen.
Bin auch heute noch ziemlich enttäuscht…

Vier Ironman habe ich schon erfolgreich beendet und dann passiert mir so ein dummer Fehler - zu wenig getrunken.

Ich werde diese Woche jetzt versuchen den Kopf frei zu bekommen um nächste Woche die weitere Saison zu planen.
Kann aber jetzt schon versprechen, dass ich heuer noch ein großes Rennen liefern werde!